White Rhino und Black Rhino
Nur noch zwei der fünf Nashorn-Arten leben in Afrika: das Breitmaulnashorn (White Rhino) und das Spitzmaulnashorn (Black Rhino). Rhinozerosse gehören zu den alten Tieren auf der Erde. Ebenso wie Elefanten und Flusspferde sind sie überlebende Tierarten, die einst sehr artenreich und vielfältig waren. Heute sind sie vom Aussterben bedroht. Nach Elefanten sind Nashörner die größten Landsäugetiere. Anfrage Big Five
Unterscheidung der Nashörner
Die beiden Nashorn-Arten in Afrika sind relativ leicht zu unterscheiden. Sie sind jedoch weder schwarz noch weiß. Beide Arten werden heute manchmal als quadratisch-lippige (für weiße) oder hakenlippige (für schwarze) Nashörner bezeichnet. Die Farben sind ähnlich.
Spitzmaulnashorn oder Schwarzes Nashorn
Der Ursprung des Spitzmaulnashorns liegt in fast ganz Afrika und reicht bis zu 17 Millionen Jahre zurück. Heute ist es nur noch in den Savannen und offenen Landschaften in Ost- und Südafrika zu finden. Es wird auch das schwarze Nashorn oder Haken-Lippe-Nashorn (Diceros bicornis) genannt. Seine Farben variieren von gelblich-braun, braun, dunkelbraun bis grau.
Hörner des Haken-Lippe-Nashorns
Hauptmerkmale der Spitzmaulnashörner sind die zwei hintereinander stehenden Hörner und die fingerförmige spitze Oberlippe. Mit ihr zupft das Spitzmaulnashorn Blätter und Zweige von Büschen. Das vordere größere Nasalhorn sitzt auf der Nase und das hintere kleinere Frontalhorn auf der Stirn. Das Nasalhorn wird im Durchschnitt 0,50 Meter, in seltenen Fällen über einen Meter lang. Mit den Hörnern werden angreifende Artgenossen in die Flucht geschlagen. Wegen seiner Hörner wird das Spitzmaulnashorn stark gejagt. Die Hörner bestehen aus einem speziellen Protein und sollen angeblich eine Heilkraft bei Krebs besitzen. Nashorndolche gelten außerdem als Status- und Männlichkeitssymbol bei der Oberschicht Jemens.
Größe des Black Rhino
Das Spitzmaulnashorn erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge bis zu 3,50 Meter. Der Schwanz wird bis zu 0,70 Meter lang. Die Schulterhöhe beträgt bis zu 1,80 Meter. Kühe werden bis zu 900 Kilogramm schwer. Bullen wiegen bis zu 1.400 Kilogramm. Die schweren Kolosse wirken schwerfällig und plump. Aber einmal in Fahrt gekommen, bringen sie es auf über 40 km/h.
Körperbau des Diceros bicornis
Der Körperbau ist robust mit kräftigen, kurzen Beinen. Diese enden wie bei allen Nashörnern in drei kräftigen, behuften Zehen. Die Vorderfüße sind deutlich größer als die Hinterfüße. Die Rückenlinie weist ein leichtes Hohlkreuz auf. Die Haut im Bereich des Bauches ist etwas heller gefärbt. Falten sind am Ellenbogen, Knie sowie am Nacken hinter den Ohren. An den Körperseiten bilden sich teils rippenähnliche Falten. Das Spitzmaulnashorn ist unbehaart. Nur an den Ohren, den oberen und unteren Augenlidern und an der Schwanzspitze befinden sich Haaransätze.
Breitmaulnashorn oder weißes Nashorn
Das weiße Nashorn (Ceratotherium simum) ist nicht weiß. Das Wort bezieht sich aus das afrikanische Wortes "wyd" (niederländisch wijd). Das wiederum bedeutet "weit" oder breit" und ist von der quadratischen Oberlippe abgeleitet. Die breiten kantigen Lippen ermöglichen den Nashörnern, mit niedergesenktem Haupt das Gras gut auszureißen. Das vordere Horn ist länger als das hintere.
Größe des Breitmaulnashorns
Das Breitmaulnashorn ist neben Elefanten und Flusspferden eines der größten Landsäugetiere. Es gehört zu den größten aller heute lebenden Nashornarten. Seine Kopf-Rumpf-Länge reicht von 3,40 bis 3,80 Meter, die Schulterhöhe von 1,50 bis 1,80 Meter. Kühe wiegen 1.800 bis 2.000 Kilogramm, Bullen 1.800 bis 2.500 Kilogramm. Große Bullen erreichen manchmal auch ein Gewicht von 3.500 Kilogramm.
Weitere Merkmale der Nashörner
Nashörner besitzen eine dicke Haut, die irrtümlich als Panzer bezeichnet wird. Sie ist ein Schutz vor Dornen und Angriffen. Nashörner sind stark kurzsichtig. Sie sehen kaum weiter als 30 Meter. Dafür riechen und hören sie umso besser. Sie meiden die Nähe des Menschen und sind sehr scheu. Nashörner, die in die Enge getrieben werden, greifen ohne Vorwarnung an. Mit 45 Stundenkilometern ist der ansonsten recht behäbig wirkende Dickhäuter alles andere als langsam. Alarmierte oder nervöse Tiere schnauben drei- oder viermal. Kälber jaulen oder pfeifen, um das Muttertier zu rufen. Auch paarungsbereite Bullen äußern ähnliche Laute einer Kuh gegenüber. Mit einem seufzerartigen Laut ruft ein Muttertier sein Kalb.
Lebensraum des Spitzmaulnashorns
Heute leben nur noch ca. 5.200 Spitzmaulnashörner. Davon mehr 36 Prozent in Südafrika, der Rest in Kenia, Simbabwe, Swasiland und Tansania. Einige Tiere aus Südafrika wurden in Sambia, Ruanda, Botswana und Malawi wieder angesiedelt, nachdem sie dort bereits ausgerottet waren. Das Spitzmaulnashorn bevorzugt Gehölzpflanzen oder eine krautige Vegetation.
Lebensraum des Breitmaulnashorns
Das Breitmaulnashorn lebt in den Savannen Afrikas. Es bevorzugt Gebiete mit kurz gewachsener Vegetation im Hoch- undTiefland. Zum Schutz vor der intensiven Sonneneinstrahlung benötigt es niedriges und hohes Buschwerk, das ihm ausreichend Deckung und Schatten spendet. Es zieht die Nähe von Gewässern vor. Ist diese Nähe nicht gegeben, unternimmt es regelmäßige Wanderungen zu geeigneten Wasser- und auch Suhlstellen.
Lebensweise der Nashörner
Nashörner sind sie Einzelgänger und leben in Territorien von bis zu 40 Quadratkilometer Größe. Sie bevorzugen offene Wasserstellen in feuchten Graslandschaften. Dort wälzen sie sich gern im Schlamm, um Hautparasiten abzustreifen. Die Schlammbäder dienen auch zur Abkühlung. Auf ihren Rücken setzen sich Madenhacker und picken Ungeziefer aus der dicken Haut, die keine Schweißdrüsen hat.
Nahrung des Nashorns
Ein Nashorn ist ein Pflanzenfresser. Das afrikanische Breitmaulnashorn weidet das das Gras vom Boden. Das Spitzmaulnashorn ernährt sich überwiegend von Laub und Zweigen, das es mit seiner zugespitzten Lippe von den Bäumen rupft. Die Leibspeise sind Akazien.
Paarung des Nashorns
Während der kurzen Brunft von nur wenigen Tagen finden die Bullen und Kühe zueinander. Außerhalb der Paarungszeit verhalten sich die Bullen friedlich. Während der Brunft kann es beim Streit um eine Nashornkuh zu tödlich endenden Kämpfen kommen.
Beim Breitmaulnashorn dauert die Tragzeit 16 Monate, beim Spitzmaulnashorn 15 Monate. Das Kalb hat ein Geburtsgewicht von 25 bis 40 Kilogramm. Zwei Jahre lang wird es von der Mutter gesäugt. Beim Breitmaulnashorn läuft das Kleine vor der Mutter, beim Spitzmaulnashorn hinter ihr. Sind die Jungtiere geschlechtsreif, verlassen sie das Muttertier und werden selbständig. Weibliche Nashörner erreichen die Geschlechtsreife mit etwa fünf Jahren, männliche mit etwa acht Jahren.
Feinde der Nashörner
Mit Ausnahme der Wilderer haben die wehrhaften Nashörner fast keine natürlichen Feinde. Es ist sehr selten, dass ein junges Nashorn von einem Löwen erbeutet wird. Oder dass die Tiere beim Trinken von einem hungrigen Krokodil angefallen werden. Nashörner können ein Alter von bis zu 40 Jahren erreichen.
Heutige Verbreitung der Nashörner (Stand 2016)
Spitzmaulnashorn |
Breitmaulnashorn | |
Südafrika |
1893 |
1841 |
Namibia |
1946 |
822 |
Kenia |
678 |
444 |
Simbabwe |
472 |
330 |
Botswana |
48 |
239 |
Tansania |
0 |
133 |
Sambia |
32 |
10 |
Uganda |
15 |
Bedeutendste Schutzgebiete der Nashörner
Hluhluwe iMfolozi Nationalpark in Südafrika mit der größten Nashorn Population im südlichen Afrika,
Krüger Nationalpark in Südafrika,
Pilanesberg National Park in Südafrika,
Etosha Park Namibia,
Khaudum Park Namibia,
Lake Nakuru Nationalpark Kenia,
private Farm Ol ari Nyiro von Kuki Gallmann Kenia,
Massai Mara Kenia,
Ngorongoro Krater in Tansania,
Serengeti Nationalpark Tansania,
Ziwa Rhino Sanctuary Uganda.
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